Vorteile von Zwangsversteigerungen im Überblick

HÄMMERLE wirft einen Blick auf jene Aspekte und Details, die speziell für Käufer bzw. Kaufinteressenten und Unternehmen bedeutsam sind.

Kurz erklärt: Was versteht man unter einer Zwangsversteigerung?

Es macht rechtlich einen Unterschied, ob Waren im Zuge der Zwangsversteigerung oder eines klassischen Kaufs erworben werden. Nicht zuletzt der potenziell niedrige Preis, als Vorteil der Zwangsversteigerung, zieht viele Interessenten an, die jedoch wenig wissen über Verfahrensabläufe und weitere Aspekte. Grundlegendes zum Ablauf der Zwangsversteigerung haben wir deshalb in einem separaten HÄMMERLE-Blogbeitrag erläutert.

Zum Wesentlichen: Die Zwangsversteigerung bildet die Vollstreckung von rechtsfähigen Titeln. Es geht darum, Geldforderungen so zu realisieren, indem Teile des Vermögens im Zuge der Versteigerung unter den Hammer kommen. Wenn von Immobilien die Rede ist, kann es sich dabei um Grundstücke, Wohnungs- oder Teileigentum sowie grundstücksgleiche Rechte handeln.

Vorteile einer Zwangsversteigerung für den Käufer

Der oftmals gering erscheinende Preis hängt vor allem damit zusammen, dass Zwangsversteigerungen innerhalb relativ kurzer Zeit angesetzt werden. Anders als bei „normalen“ Verkaufsprozessen, werden hier Objekte einem begrenzten Nutzerkreis (= Kaufinteressenten) angeboten. Vorteile der Zwangsversteigerung bestehen gerade für Kenner: Zwar sind Zwangsversteigerungen beim Amtsgericht grundsätzlich öffentlich, doch der Großteil der Interessenten wird durch erfahrene Käufer gebildet. Damit fehlt zumeist ein wirklich relevanter Interessent, beispielsweise bei gebrauchten Maschinen, die somit teils deutlich unter Verkehrswert gehandelt werden.

Doch was des einen Nachteil, ist des anderen Vorteil – Alles zur Zwangsversteigerung in der Übersicht:

• Der teils sehr niedrige Preis bildet den wesentlichen Vorteil einer Zwangsversteigerung, insbesondere mit Blick auf Immobilien. Kaufpreise rund um 70 Prozent des jeweiligen gutachterlichen Verkehrswertes sind möglich.
• Zwangsversteigerungen erfolgen generell unter gesetzlichem Ausschluss jeglicher Gewährleistung. Auch dieser rechtliche Umstand führt regelmäßig zu deutlich geminderten Verkaufserlösen.

Achtung: Bei einem Gebot unterhalb von 70 Prozent, sind Gläubiger in der Lage, einen zweiten Versteigerungstermin anzusetzen. Liegt der Wert unter 50 Prozent, versagt das Amtsgericht den Zuschlag. Diese Grenzen sind jedoch beim Zweittermin der Zwangsversteigerung obsolet – ein Vorteil für hartnäckige Interessenten.

• Nebenkosten, die bei einem privaten Kauf vor allem durch Maklercourtage und Notargebühren geprägt sind, entfallen. Stattdessen zahlt der Höchstbietende eine Zuschlagsgebühr.
• Investitionen in die Begutachtung des Objektes entfallen, weil das örtliche Amtsgericht bereits vorab einen Sachverständigen mit der Erstellung eines Verkehrswertgutachtens beauftragt hat. Ein relevanter Vorteil einer Zwangsversteigerung ist damit die exakte Beschreibung von Mängeln, die Interessenten damit als Informationsquelle dienen.

Kurzum: Die wesentlichen Vorteile einer Zwangsversteigerung ergeben sich aus den Rahmenbedingungen, die für jeden Beteiligten klar einsehbar sind.

Zwangsversteigerung beim Amtsgericht: Vorteile auch für gewerbliche Unternehmen?

Die Schwierigkeit für Unternehmen, die neue Liquidität benötigen, liegt darin, den geeigneten Weg für Verwertungsmaßnahmen einzuschlagen. Gewiss, die Vorteile einer Zwangsversteigerung liegen auf der Hand (s.o.). Jedoch handelt es sich dabei stets um die ultima ratio, also um eine mit Zwang angeordnete Verwertung im Zuge von Insolvenzverfahren oder bei Erreichung eines Vollstreckungstitels. Im Gegensatz hierzu erfolgt die Privatversteigerung über einen Versteigerer wie HÄMMERLE freiwillig und im eigenen Auftrag des betroffenen Unternehmens.

Bevor es jedoch so weit kommt, ist es sinnvoll, frühzeitig andere Optionen zu ziehen und somit womöglich Betriebsstrukturen zu erhalten.

Andersherum gedacht: Es kann sich gerade bei Restrukturierungen oder Betriebsverkleinerungen lohnen, frühzeitig die Vermögenswerte zu klassifizieren, die nicht mehr benötigt werden.

Für Unternehmen, die von einer Zwangsversteigerung bedroht sind, kann ggf. noch die Möglichkeit bestehen, mit den Gläubigern einvernehmliche Regelungen über eine, dann freiwillige Versteigerung resp. entsprechende Erlösverteilung zu treffen. Der Weg einer freiwilligen Privatversteigerung eröffnet hierbei regelmäßig die Aussicht höherer Erlöse, während in gewährleistungsrechtlicher Hinsicht auch hier umfassende Erleichterungen greifen. 

Speziell mit Blick auf Industriegüter, Anlagen und Maschinen existiert ein intakter Gebrauchtmarkt. HÄMMERLE steht Ihnen seit mehr als 30 Jahren als verlässlicher Dienstleister für Inventarisierung, Bewertung und marktpreisgerechte Verwertung zur Verfügung.

Vorteile der Zwangsversteigerung auch bei Vermarktung über HÄMMERLE?

Gerade bei beweglichen Vermögensgegenständen ergibt es Sinn, eine möglichst große Käufergruppe anzusprechen. Es braucht Expertise und das richtige Setting, um attraktive Preise auch für Gebrauchtmaschinen zu erzielen. Eine klassische Zwangsversteigerung bietet da weniger Vorteile, weil das System so aufgebaut ist, sodass auch weit unter dem Verkehrswert (Stichwort: Zweiter Versteigerungstermin) verauktioniert wird.

Nicht so bei HÄMMERLE: Wir erreichen durch unseren national wie international frequentierten Käuferkreis oftmals Verwertungserlöse von bis zu 30 Prozent oberhalb des gutachterlichen Zerschlagungswert. Damit sind wir der erste Ansprechpartner nicht nur für Insolvenzverwalter, sondern auch Unternehmen in Schieflage oder beispielsweise Restrukturierungsberater.

Werfen Sie einen Blick in unseren aktuellen Auktionskalender, um einen Eindruck von der Vielfalt der einzelnen Anlagegüter zu erhalten. Weitere Informationen zum Aufbau und Ablauf der Industrieauktion finden sich zudem im Glossar oder dem HÄMMERLE Blog. Vorbeischauen lohnt sich!

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