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veröffentlicht am 25.11.2021

Alles, was es zur Regelinsolvenz zu wissen gibt

Was sich hinter einer Regelinsolvenz verbirgt, ihre Voraussetzungen und ihr genauer Ablauf erklären wir Ihnen ausführlich im Blog bei | haemmerle.de

Alles um die Regelinsolvenz, was es zu wissen gibt

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen schwankt in der Bundesrepublik Deutschland von Jahr zu Jahr. So stellten in den letzten Jahren etwa 20-30.000 Unternehmen bei ihrem zuständigen Insolvenzgericht einen Insolvenzantrag. Beispielsweise war im August 2021 die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren 19% niedriger als im Vormonat. Was viele nicht wissen: Die Stellung eines Insolvenzantrages ist keinesfalls gleichzusetzen mit dem Beginn eines Insolvenzverfahrens, denn erst im Rahmen dieses Antrags entscheidet das Gericht, ob überhaupt ein Insolvenzverfahren eingeleitet wird.

Dennoch ist auch der Insolvenzantrag Teil der Regelinsolvenz. Wie diese im Detail abläuft, erklären wir von HÄMMERLE Ihnen im nachfolgenden Artikel.

  • Von Regelinsolvenz ist übrigens immer dann die Rede, wenn im Sinne der Insolvenzordnung (InsO) keine besonderen Vorschriften wie etwa für eine Verbraucher- oder Nachlassinsolvenz zum Tragen kommen.

Voraussetzungen für eine Regelinsolvenz: Antrag und Insolvenzgründe

In den §§ 17-19 sind mit der Zahlungsunfähigkeit, drohenden Zahlungsunfähigkeit und (bilanziellen) Überschuldung jene Gründe genannt, die für eine Regelinsolvenz bzw. zunächst für die Stellung eines Insolvenzantrages nötig sind. Diese markieren auch den Beginn einer Regelinsolvenz, wobei die Dauer einer solchen Regelinsolvenz vorab kaum zuverlässig abgeschätzt werden kann.

Wurde der Insolvenzantrag gestellt, so prüft das Gericht, ob die zuvor genannten Regelinsolvenz-Voraussetzungen vorliegen. Dazu gehört auch eine Prüfung, ob eine Eröffnung des Insolvenzverfahrens überhaupt wirtschaftlich sinnvoll ist:

  • Stellt das Gericht beispielsweise fest, dass vorhandene Vermögensgegenstände (seien sie materiell oder immateriell) nicht ausreichen, um überhaupt die Verfahrenskosten zu decken, so wird der Antrag mangels Masse abgelehnt und ein Unternehmen abgewickelt.

Wird dem Antrag hingegen stattgegeben, so wird ein Insolvenzverwalter bestellt, der sich um die Abwicklung der Regelinsolvenz kümmert. Hierbei gilt die Maxime, dass immer ein möglichst großer Teil der offenen Forderungen durch das Verfahren beglichen werden.

Was geschieht während der Regelinsolvenz?

Im Rahmen der Regelinsolvenz setzt der Verwalter zunächst eine erste Frist, in dessen Rahmen Gläubiger ihre Forderungen gegen ein Unternehmen anmelden können. Nach Ende dieser Frist werden die Forderungen auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft und ggf. auch eine Gläubigerversammlung einberufen.

Nachfolgend wickelt der Verwalter schwebende Geschäfte ab und erfasst auch die verwertbaren, mobile Vermögensgegenstände eines Unternehmens. Häufig erfolgt deren Verwertung über eine Auktion, da so kosteneffizient bestmögliche Verkaufspreise realisiert werden können. HÄMMERLE arbeitet beispielsweise seit vielen Jahren erfolgreich mit Insolvenzverwaltern bundesweit zusammen.

Ist die Verwertung abgeschlossen, so gibt der Verwalter die Verteilung der verwerteten Insolvenzmasse bekannt. Alle Gläubiger, deren Forderung zu den Masseverbindlichkeiten zählt, werden vollständig befriedigt, da sie vom Verwalter begründet werden. Nur die normalen Insolvenzanforderungen werden quotal befriedigt. Liegen keine weiteren strafrechtlichen Tatbestände vor, so wird das Regelinsolvenzverfahren schließlich abgeschlossen.

Wie lange es bis zum Abschluss einer Regelinsolvenz dauert, hängt von vielen Faktoren ab. Insbesondere die Unternehmensgröße und die Zahl der Verbindlichkeiten spielt hierbei eine Rolle. Insolvenzverfahren von Großkonzernen, wie etwa von Karstadt-Quelle, können sich mitunter über Jahre oder gar Jahrzehnte hinziehen.

Mehr erfahren Sie nachfolgend in unseren FAQs. Sollten danach noch Fragen zur Regelinsolvenz offengeblieben sein oder Sie sich für unsere Leistungen im Bereich Insolvenzversteigerungen, Unternehmensverkäufe, Gutachten und Auktionen interessieren, kontaktieren Sie uns jetzt.

FAQ zur Regelinsolvenz

Gibt es neben der Regelinsolvenz noch andere Insolvenzverfahren?

Ja. Im Fokus steht zwar eine Befriedigung der Gläubiger, allerdings kann eine Insolvenz für ein Unternehmen auch die Chance auf Restrukturierung und einen Neuanfang bieten. So kann beispielsweise eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt werden.

Wie werden die Kosten für ein Insolvenzverfahren beglichen?

Die Kosten für Gericht und Insolvenzverwalter werden durch vorhandenes Unternehmensvermögen getragen. Ist nicht genügend Vermögen vorhanden, so wird ein Insolvenzantrag mangels Masse abgelehnt.

Warum lässt sich die Dauer einer Regelinsolvenz nicht benennen?

Dies ist aufgrund der zahlreichen individuellen Begebenheiten, die bei jeder Insolvenz zu berücksichtigen sind, nicht möglich. Auch spielt die örtliche Auslastung des zuständigen Gerichts dabei eine Rolle, wie schnell Anträge und Verfahren bearbeitet werden können.

Bildnachweis: Andrii Yalanskyi - stock.adobe.com)

Autor: Hämmerle



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