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veröffentlicht am 18.10.2022

Wieso ausgerechnet Bäckereien in Insolvenz gehen

Im Alltag ist es immer prägnanter zu spüren - die Energiekrise und ihre darauffolgenden steigenden Preise! Der erste Faktor, der hier zu Kopf kommt, ist der anlaufende Ukraine-Krieg. Aufgrund von Einschränkungen an Gaslieferungen und Unsicherheiten im Markt kommt es zu Preissteigerungen. Bäckereien zum Beispiel müssen sich jedoch nicht nur auf die Energie verlassen können, sondern sind auch für ihre Produktion von Rohstofflieferungen abhängig. Wie genau diese Abhängigkeit heute eine Gefahr für die Existenz darstellt, lesen Sie in diesem Artikel.

Kampf um die Existenz

Mit höheren Rohstoffkosten ist auch das Weizenmehl enorm teurer geworden. Würden Bäckereien diese Preise an die Verbraucher weitergeben, würde ein großer Teil vom potenziellen Verkauf an die günstigere Alternative des Discounters verloren gehen. Dieser Konkurrenzkampf wird durch Kosten geleitet, die weder Verbraucher noch Unternehmer decken können. Unter anderem müssen die Öfen geheizt und die Zutaten gekühlt werden- was zu einer allgemein höheren täglichen Energienutzung führt. Eine Einschränkung der Nutzung führt zu einem Produktions- oder Qualitätsverlust, was sich ein Betrieb auf einem konkurrierenden Markt nicht leisten kann.

 

Mehrere Bäckerei-Ketten aus unterschiedlichen Bundesländern wie Bremen, Hannover und Bayern mussten bereits Insolvenz anmelden. Laut dem Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks stehen aufgrund der heutigen Lage noch viele weitere Bäckereien vor einer drohenden Insolvenz.

 

Insolvenz oder nicht?

Ein vorläufiger Produktionsstopp bedeutet zwar nicht direkt eine Insolvenz. Denn eine Insolvenz muss von Firmen erst dann angemeldet werden, wenn ihnen ihre Arbeit in die Schulden – die sogenannte Zahlungsunfähigkeit - treibt. Eine „Produktionspause“ jeglicher Art wäre jedoch für Bäckerbetriebe dennoch fatal, denn die bereits bestehenden Kosten werden - wenn überhaupt - nur knapp gedeckt. Auch an Kundschaft mangelt es in den Bäckereien aufgrund deren Zuflucht in die Discounter. Der Umsatz der Bäckereien würde somit stark sinken. Aus diesen Gründen kam es zu einer großen Verärgerung unter Unternehmern durch die Aussage des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, welcher in einem Interview sich eher ungeschickt äußerte, dass bestimmte Branchen, unter anderem Bäckereien, erst mal aufhören müssten zu produzieren.

 

Wie wird gehandelt?

In Hannover kam es bereits durch tausende Mitarbeiter aus Bäckereibetrieben zu einem Protest gegen die Kostenexplosion mit der Forderung auf schnelle und entschlossene Staatshilfe. In Norddeutschland kam es zu einer Symbolisierung der Existenzangst zu einer „Licht-Aus-Aktion“- ein weiterer Protest gegen die hohen Energiekosten, bei dem die Bäckereien in ihren Verkaufsräumen das Licht ausschalteten.

 

Der Fokus liegt auf eine Soforthilfe des Staates, denn Zeit können sich Bäckereien aktuell nicht leisten. Jeder Monat bedeutet eine weitere Vervielfachung der Rechnungskosten und ein sich nahender Ausblick auf eine Insolvenz.

Das Sortiment von einigen Bäckereien wird bereits auf das Grundsortiment gekürzt, um weitgehend Kosten zu sparen und trotzdem die Grundbedürfnisse des Verbrauchers anzusprechen.

 

Nicht nur im Sortiment kommt es zu Verlusten, sondern auch im Personal. Die Bezahlung der Mitarbeiter können von Unternehmen nicht mehr gedeckt werden, da die Betriebe knapp um die Runden kommen ihre Energierechnungen zu zahlen. Der Personalmangel muss mit höheren Arbeitsstunden ausgeglichen werden. Die Hoffnung, dass die Leute wieder öfter die Bäckerei statt den Discounter betreten, hält Betriebe auf den Beinen, doch wie lange das halten kann, ist unklar.

Autor: HÄMMERLE



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