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veröffentlicht am 22.03.2023

Öffentliche Wahrnehmung von Insolvenzen

Fällt ein Unternehmen in die Insolvenz, gibt es viele Parteien, die Teil des darauffolgenden Insolvenzverfahrens sind. In solchen Situationen sind Expertenmeinungen gefragt, um den bestmöglichen Ausgang zu gestalten. Geriet der Fall jedoch an die Öffentlichkeit, kann es zu etlichen gemischten Meinungen und Reaktionen kommen.

Reaktionen basieren auf Persönlichkeit

Welche Reaktion am Ende zustande kommt, hängt davon ab, wer man ist oder welche Rolle man innehat. Die Insolvenz von Unternehmen kann beispielsweise durch Pressemitteilungen, Medienberichte oder Ankündigungen in den eigenen Websites wahrgenommen werden. Das Wort verbreitet sich besonders, wenn Kunden und Geschäftspartner von der Insolvenz des Unternehmens betroffen sind und dies der Öffentlichkeit mitteilen. Als Privatperson kann die Insolvenz öffentlich gemacht werden, wenn diese öffentlich angemeldet werden muss oder die Insolvenz in Gerichtsakten veröffentlicht wird. Zum Schluss gibt es noch die Gläubiger. Gläubiger von insolventen Unternehmen oder auch von Privatpersonen können dessen Insolvenz ebenfalls veröffentlichen, wenn sie sich beispielsweise öffentlich über offenstehende Zahlungen beschweren oder sich an den Medien wenden.

Kontroverse Insolvenzen

Es gibt zahlreiche Beispiele, bei der eine Insolvenz an die Öffentlichkeit geriet und für kontroverse Stimmung sorgte. Wirecard könnte für viele ein bekanntes Unternehmen sein. Es gilt als einer der größten Finanzskandale der deutschen Geschichte. Nach der Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung, waren sie im Juni 2020 dazu gezwungen, Insolvenz anzumelden. Folgend löste dieser Fall eine Debatte über die Regulierung von Finanzmärkten und die Rolle von Wirtschaftsprüfern aus.

Ebenso löste das Unternehmen German Pellets Diskussionen über die Nachhaltigkeiten von Biomasse und Energiequellen aus, nachdem es 2016 aufgrund von Vorwürfen für manipulierte Bilanzen Insolvenz anmeldete.

Schlecker ist ebenfalls ein Beispiel einer Insolvenz im Jahr 2012, da es Diskussionen über die Rolle des Gründers Anton Schlecker gab, welcher das Unternehmen jahrelang allein geführt hatte. Kritisiert wurde die Art und Weise, wie die Insolvenz abgewickelt wurde, besonders an der Behandlung der Mitarbeiter.

Air Berlin ist ein weiterer Fall, der angenommen wurde. Im Jahr 2017 sorgte dieser Fall für Aufruhe, durch zuvor stattgefundene Diskussionen über die Finanzierung des Unternehmens. Auch wurde die Abwicklung der Insolvenz kritisiert, besonders die Übernahme von Teilen des Unternehmens durch die Lufthansa.

Konsequenzen der Veröffentlichung einer Insolvenz

Eine schwerwiegende Konsequenz ist der Verlust des Vertrauens in der Öffentlichkeit. Jedoch bringt es auch Vorteile, eine Insolvenz an die Öffentlichkeit zu bringen.

Zum einen bringt es die Transparenz und Glaubwürdigkeit hervor, wenn man ehrlich zur Öffentlichkeit ist. Somit kann das dem Verlust des Vertrauens entgegenkommen. Außerdem kann die Veröffentlichung von einer Insolvenz potenzielle Käufer oder Investoren anziehen, die das Unternehmen oder die Privatperson möglicherweise unterstützen, ja sogar zu einer nachhaltigen Sanierung beitragen können. In einigen Ländern ist es verpflichtend die Insolvenz öffentlich bekannt zu geben. Wird dies nicht getan, kommt es zu Strafen und rechtlichen Konsequenzen. Wenn der Konkurs öffentlich erklärt wird, können Gläubiger sich nicht gegenseitig ausnutzen oder helfen. Stattdessen ist die Zwangsverwaltung für die gerechte Verteilung der verfügbaren Mittel verantwortlich.

Wie die Öffentlichkeit die Insolvenz letzten Endes wahrnimmt, hängt von der Situation, um wen es geht und der Art des Handelns ab. Besonders durch die Digitalisierung kann jeder seine Meinung in unterschiedlichen Foren abgeben, wobei sich eine Allgemeinheit bilden kann.

Autor: HÄMMERLE



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