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veröffentlicht am 24.05.2019

Existenzielle Krise für die Automobilbranche? Zulieferbetriebe und Hersteller stehen vor massiven Veränderungen

Wenn man versuchen würde, sich ein konkretes Bild über ein Land zu machen und Dinge benennen möchte, die dies sinnbildlich verdeutlichen, dann ist dies in Bezug auf Deutschland mit Sicherheit die Automobilbranche.

Direkt sowie indirekt in Form der Zulieferer hängen damit nicht nur unzählige Arbeitsplätze sowie die Existenzgrundlage von Familien zusammen, sondern auch ein sehr relevanter Anteil an der Wertschöpfung in diesem Land. Insolvenzverfahren wie jene der Josef Schimmel GmbH aus Adelsheim, die infolge massiver Umsatzeinbrüche die Reißleine ziehen musste, häufen sich.

Was hat das mit dem generellen Wandel im Automobilsektor zu tun und welche Aufgabe übernimmt HÄMMERLE dabei? Wir geben die Antwort auf diese Fragen in den nachfolgenden Absätzen.

 

Die fetten Jahre sind vorbei – was Handelsstreit, Konjunktureinbrüche und Co. für die Autobranche bedeuten

Wer sich ein Bild über den Zustand der deutschen Automobilindustrie verschaffen möchte, muss dazu nur regelmäßig die Tageszeitungen aufschlagen und Medienberichterstattung allgemein verfolgen. Die seit Monaten im Raum stehenden Zölle auf Autoexporte, die US-Präsident Donald Trump lanciert und als Druckmittel für seine politische Agenda versteht, lassen bei den Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen. Zudem droht mit dem Endlos-Drama rund um den Brexit eine massive Teuerung für Verbraucher, die jedoch konjunkturelle Schwankungen insbesondere im wichtigsten Teilmarkt China nur bedingt betrifft. Es knarscht und zerrt an allen Ecken und Enden – zeitgleich müssen Automobilhersteller den Wandel hin zum Elektroantrieb mit hohen Investitionen vorantreiben sowie immer strengere Emissionswerte für ihre Flotten einhalten.

Dass es einen mittelständischen Automobilzulieferer wie die Josef Schimmel GmbH oder auch die erst kürzlich betroffene A. Maier Präzision GmbH trifft, ist in einem solchen Umfeld mit Sicherheit kein Zufall. Bezüglich der Josef Schimmel GmbH wurde es laut Medienberichten versäumt, Kosten der veränderten Nachfrage anzupassen, wodurch Zahlungsunfähigkeit eingetreten sei. Das Problem sei dabei nicht das Produkt, welches nachgefragt werde – stattdessen führt der vorläufige Insolvenzverwalter strukturelle Probleme an, die letztlich einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens unumgänglich gemacht haben.

Exkurs: Ein branchenversierter und kompetent aufgestellter Dienstleister wie HÄMMERLE kommt bei solchen Verfahren fast immer mit ins Spiel, denn wir werden durch den vorläufigen Insolvenzverwalter dazu beauftragt, eine Inventarisierung und sachverständigen Bewertung vorzunehmen. Damit lässt sich schnell, ganzheitlich und realistisch ein Handlungsszenario entwickeln, um die Fortführung des Unternehmens zu sichern oder aber im worst case als Anhaltspunkte für eine Zerschlagung zu nutzen.

 

Stanford-Studie prognostiziert ab 2025 keine Fahrzeuge mehr mit klassischen Verbrennungsmotoren

Wenn man sich die Frage stellt, weshalb gerade die deutsche Automobilbranche am Scheideweg steht, so hat dies auch viel mit dem bis heute gängigen Einsatz von klassischen Verbrennungsmotoren zu tun. Viele andere Hersteller sind frühzeitig auf andere Antriebsformen gewechselt oder haben durch Kooperationen eine Grundlage geschaffen, um marktfähige Produkte zu entwickeln. Nicht wenige Analysten glauben deshalb, dass sowohl Massen- als auch Premium-Hersteller sich zu lange auf den Erfolg insbesondere im Export ausgeruht haben. Selbst ein Land wie China, das längst den wichtigsten Markt darstellt und vielfach für positive Annahmen auf Seiten der Hersteller gesorgt hat, schwächelt und hat erstmals seit vielen Jahren sinkende Zulassungszahlen für PKW gemeldet. Viele andere Baustellen, die regulatorisch auf die Hersteller einwirken und natürlich auch die Zulieferer betreffen, belasten die ohnehin hoch verschuldeten deutschen Autohersteller zusätzlich.

Eine Studie von Tony Seba von der Stanford University, Kalifornien, USA, geht zusätzlich so weit, dass schon in wenigen Jahren keine Fahrzeuge mehr mit traditionellen Verbrennungsmotoren verkauft werden. Was an der US-Westküste zunehmend zum Standard wird und bei den Zulassungszahlen eine klare Sprache spricht, dient hier als Vorbild für die restlichen Teilmärkte. Zudem führt der Trend hin zu Carsharing-Modellen dazu, dass im Zuge einer sich beschleunigenden Verstädterung in vielen Ländern eine grundsätzliche Debatte darüber geführt wird, wie Menschen sich in der Zukunft fortbewegen – der Individualverkehr spielt in diesen Szenarien nur eine untergeordnete Rolle.

Diejenigen, die für die Nachfrage verantwortlich sind, verändern ihr Nutzungsverhalten deutlich und sehen das Auto auch längst nicht mehr als Statussymbol. Im internationalen Vergleich recht kostspielige deutsche Premiumhersteller bekommen damit ein massives Problem, was strukturelle Veränderungen erfordert und die Anzahl an Insolvenzen im Automobilsektor mit Sicherheit erhöhen wird.

 

Jedoch: Jeder Schrecken nimmt auch irgendwann ein Ende, auch entwickeln sich neue Marktstrukturen heraus oder entwickeln sich Innovationen, die von Unternehmen hervorgebracht werden. Renommierte Dienstleister wie HÄMMERLE unterstützen Insolvenzverwalter, Restrukturierungsberater und Co. deshalb durch eine umfassende Branchenexpertise und marktrealistische Gutachten bei ihrer Arbeit.

 

Bildnachweis: (© Ivan Traimak – stock.adobe.com)

Autor: HÄMMERLE



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