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published on 16.07.2020

Unternehmens-Krise: Oft zu späte Reaktion auf Krisen

Leistungsfähige Unternehmen erkennt man i.d.R. daran, dass sie schnell auf Veränderungen reagieren, ihr Geschäftsmodell anpassen und damit Agilität beweisen. Gerade in der verarbeitenden Industrie ist dies jedoch mit hohen Investitionen und Umbaukosten verbunden, anders als beispielsweise im Dienstleistungssektor. Doch auch hier gibt es Frühindikatoren und Hinweise, die es Unternehmern ermöglichen, frühzeitig auf Risiken zu reagieren.

HÄMMERLE zeigt Ihnen auf, wie Unternehmen es schaffen, proaktiv auf Veränderungen zu reagieren. Unternehmen in der Krise? So werden sie gemanagt!

 

Unternehmens-Krise: Warum überhaupt anpassen? Krisen als Chance für eine Neuordnung ganzer Branchen

Das Coronavirus und die Restriktionen, die im Zuge der Corona-Pandemie auch in Deutschland gegeben waren, verdeutlichen die Unterschiede zwischen innovativen und weniger innovativen Unternehmen. Auf der einen Seite werden viele Prozesse digitalisiert, Abläufe hinterfragt und neue Geschäftspotenziale identifiziert – auf der anderen Seite finden Unternehmen, abseits von Kurzarbeitergeld, nur wenig Antworten auf aktuelle Herausforderungen.

Der Punkt ist: Lediglich 43 Prozent der mittelständischen Unternehmen sind dazu übergegangen, ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot anlässlich der Corona-Krise anzupassen. Diese Daten hat KfW Research erhoben, darin eingefasst sind u.a. auch Veränderungen des Vertriebs oder des ganzen Geschäftsmodells. Nimmt man jene Firmen mit rein, bei denen dies bis dato nur eine Planung darstellen, sprechen wir von 57 Prozent. Quelle: https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Fokus-Volkswirtschaft/Fokus-2020/Fokus-Nr.-291-Juni-2020-Ideen-Corona.pdf

Auch wenn die Zahlen zunächst positiv stimmen, viele Unternehmen in der Krise können sich offenbar trotz Wegbruchs ganzer Lieferketten und Co. nicht dazu aufrappeln, etwas zu verändern. Wir möchten daher die wichtigsten Faktoren, die eine Sanierung von Unternehmen in der Krise ermöglichen, im Folgenden näher betrachten.

 

Unternehmen in der Krise: Unternehmen trotz Stresssituation wieder auf Kurs bringen

Es gibt keine wirklichen Allheilmittel, die ein Unternehmen in der Krise anwenden kann, um das Ruder noch umzudrehen. Sehr wohl aber gibt es Faktoren, die beim Blick auf wegbrechende Umsätze helfen, die Chancen auf Sanierung zu erhöhen. Einige der Wesentlichen möchten wir näher beleuchten:

  • Organische Expansion

Eine Expansion erweitert den Handlungsspielraum von Unternehmen, denn durch eine Neuausrichtung lässt sich die Nachfrage stimulieren und ein Standbein in neue Teilsegmente des Marktes setzen. Ein Unternehmen in der Krise kann mit vorhandenem Know-how, personellen Kompetenzen und bestehendem Produktportfolio wichtige Impulse setzen. Das Ganze ist jedoch längerfristig auslegt, v.a. die Marktdurchdringung macht zudem nur Sinn, wenn keine Marktsättigung gegeben ist.

  • Reduktion von Investitionen

Ein kurzfristig geeignetes Mittel, um das Unternehmen in der Krise zu stützen, stellen Kostenreduktion sowie das sog. Working-Capital-Management dar. Analog zur Beschaffung von Liquidität (u.a. durch Verwertung gebrauchter Industriemaschinen) geht es hier darum, Forderungen und Verbindlichkeiten hinsichtlich ihrer Laufzeit zu optimieren, Lagerbestände anzupassen und Co., sodass genügend Liquidität für relevante Schritte vorhanden ist.

  • Anorganisches Wachstum

Durch Zukauf von Unternehmen, die Synergien versprechen und sich in die bestehende Struktur integrieren lassen, erweitern Unternehmen in der Krise ihren Handlungsspielraum. Zentrale Einheiten der Firma, etwa Vertrieb und Marketing, werden zusammengelegt. Dies setzt jedoch voraus, dass genügend freie Mittel zur Verfügung stehen und eine Integration betriebswirtschaftlich und strategisch überhaupt sinnvoll erscheint.

  • Optimierungen mit Fokus auf Kostenstruktur und Effizienz

Effizienzsteigerungen sind wichtig, denn damit lassen sich Kosten reduzieren und Margen erhöhen bzw. stabilisieren. Auch ein anorganisches Wachstum kann, langfristig und relativ gesehen, zu einer geringeren bzw. optimierten Kostenstruktur führen.

  • Schwerpunktsetzung auf das Produktportfolio

Ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse des Marktes ist wichtig, um als Unternehmen in der Krise bestehen zu können. In der Corona-Krise haben zum Beispiel Medizintechnikhersteller verstärkt auf Masken und Beatmungsgeräte gesetzt, auch branchenfremde Industrieunternehmen spielten eine Produktionsanpassung durch. Während solche Maßnahmen ein hohes Maß an Motivation erfordern, geht es oftmals auch darum, das Angebot auf die wesentlichen Bestandteile zu beschränken.

Wichtig: Ein Krisenmanagement ist umso besser, desto mehr Informationen und Variablen bekannt sind. Es erfordert ein strategisches Vorgehen, mitunter eine Abkehr von althergebrachten Abläufen und Annahmen – sowie einen kühlen Kopf der handelnden Akteure. Letzteres bedarf nicht selten externe Unterstützung in Form von Beratern, Rechtsanwälten und/oder Interim-Managern, welche sich in der Branche auskennen und sowohl den Blick fürs Detail als auch den Weitblick für die nächsten Monate haben.

 

Fazit: Krisen bieten Unternehmen die Chance zur Neuausrichtung

Die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts ist geprägt von disruptiven Geschäftsmodellen, die konsequent Erprobtes hinterfragen und Dinge grundsätzlich anders machen. Sie fokussieren sich auf Innovationen, die einen Unterschied machen zwischen den Unternehmen. Größe allein ist kein entscheidender Faktor, denn Kundenbedürfnisse verändern sich regelmäßig. Doch auch in den Fällen, wo eine Sanierung von Unternehmen in der Krise erst spät initiiert wird, gibt es Handlungsmöglichkeiten. Angefangen beim Verkauf von Industriegütern im Zuge der Versteigerung über eine Fokussierung auf wichtige Produkte bis hin zu Synergieeffekten durch anorganisches Wachstum.

 

Bildnachweis: (©  2jenn - stock.adobe.com)

Author: HÄMMERLE



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