Luftfahrt-Zulieferer ZIM Flugsitz GmbH stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung

Der zuständige Insolvenzrichter bestellte mit Beschluss vom 6. Juli 2020 den Sanierungsspezialisten Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei GRUB BRUGGER zum vorläufigen Sachwalter. Die Kanzlei ist spezialisiert auf Sanierungen, Restrukturierungen sowie Insolvenzverwaltungen und ist mit vier Standorten in Stuttgart, München, Frankfurt am Main sowie Freiburg präsent. Bereits im Vorfeld hatte sich das Unternehmen professionelle Hilfe ins Haus geholt: Die ebenfalls auf Sanierung und Restrukturierung ausgerichteten Spezialisten Rechtsanwalt Dr. Maximilian Pluta und Diplom-Betriebswirt Jochen Glück (eingesetzter Chief Restructuring Officer, kurz CRO) von der bundesweit tätigen Kanzlei PLUTA unterstützen die Geschäftsführung der ZIM Flugsitz GmbH auch weiterhin.

Geschäftsbetrieb der ZIM Flugsitz GmbH läuft uneingeschränkt weiter

Der Geschäftsbetrieb der ZIM Flugsitz GmbH wird bis auf Weiteres an den beiden Standorten Markdorf und Schwerin uneingeschränkt fortgeführt. Zugleich analysieren die Sanierungsexperten den Geschäftsbetrieb aus betriebswirtschaftlicher Sicht unter Berücksichtigung sämtlicher Prozesse. Auch die Belegschaft bestehend aus mehr als 200 Mitarbeitern wurde bereits informiert und über das Thema Insolvenzgeld aufgeklärt, wodurch die Löhne und Gehälter zunächst gesichert sind. Oberstes Ziel ist nun eine nachhaltige Sanierungslösung zu finden und den Geschäftsbetrieb zukunftsfähig auszurichten.

Der Geschäftsbetrieb der ZIM Flugsitz GmbH läuft uneingeschränkt weiter. (Foto HÄMMERLE)

HÄMMERLE als Bewertungsunternehmen hinzugezogen

Um die vorhandenen technischen Anlagen und Maschinen sowie die branchenspezifische Betriebs- und Geschäftsausstattung der ZIM Flugsitz GmbH zu erfassen und zu bewerten, wurde die HÄMMERLE GmbH & Co. KG als Spezialist für solch kurzfristig benötigte Sachaufnahmen und sachverständigen Wertermittlungen vom Unternehmen eingeschaltet. Unsere Sachverständigen verschaffen sich aktuell bereits einen Überblick.

Allgemeine Krise in der Luftfahrtbranche durch Corona-Pandemie

Die Luftfahrtbranche hat seit Monaten besonders mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu kämpfen. Das 1995 gegründete schwäbische Unternehmen produziert an seinen zwei Standorten in Deutschland Sitze für Passagierflugzeuge in verschiedenen Ausführungen. Zudem betreibt es die Neugestaltung der Sitzausstattung von bereits in Betrieb befindlichen Flugzeugen, das sog. „Retro fit“.

Die durch die Corona-Krise begründeten Umsatzeinbrüche, Auftragsverschiebungen sowie die bereits zuvor angespannte Finanzlage haben die ZIM Flugsitz GmbH zum Gang zum Insolvenzgericht gezwungen.

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