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veröffentlicht am 26.04.2021

Aus nach der Insolvenz der Muttergesellschaft: Schweizer Group Cvrcovice k.s. wurde abgewickelt

Hinter dem insolventen Automobilzulieferer Schweizer Group Global GmbH liegen keine leichten 12 Monate. Nun gibt es nach dem im Januar 2020 gestellten Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zumindest einen Teilerfolg zu vermelden: Von den ehemals vier Produktionswerken können die Standorte in Plauen und Roding erhalten bleiben. Beide Produktionsstandorte werden von der Weber Holding GmbH übernommen. Die beiden weiteren deutschen Standorte in Hattenhofen und Murrhardt werden nun zeitnah geschlossen und liquidiert.

Im Zuge der Restrukturierung der Unternehmensgruppe musste auch die vom deutschen Insolvenzrecht nicht betroffene Tochtergesellschaft im tschechischen Cvrcovice die Produktion vollends einstellen. Die 100%-ige Tochtergesellschaft Schweizer Group Cvrcovice k.s. konnte im Restrukturierungsprozess der deutschen Muttergesellschaft nicht weiter mitgetragen werden. Der eingesetzte Interim-Geschäftsführer, Herr Rechtsanwalt Michael Hemmerich aus Frankfurt am Main, beauftragte im Januar 2021 die Hämmerle GmbH & Co. KG mit der Vermarktung des vorhandenen Maschinenparks und der Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Die Unternehmensgruppe der Schweizer Group ist ein Hersteller von Aluminiumdruckgusskomponenten, welche insbesondere im Bereich des Motorenbaus und Antriebsstrang eingesetzt werden.

 

Sachaufnahme und Wertermittlung bereits im Oktober 2020

Da sich im Zuge des Restrukturierungsprozesses der Unternehmensgruppe bereits erste Anzeichen für eine Konsolidierung zeigten, wurde HÄMMERLE bereits im Vorfeld mit einer Sachaufnahme und entsprechenden sachverständigen Bewertung hinzugezogen. Vorhandene Fremd- und Drittrechte wurden ebenfalls mitberücksichtigt, insbesondere von großen Automobilherstellern aus Deutschland.

 

Mitarbeiterverkauf, Maschinenauktion, Versteigerung der Betriebs- und Geschäftsausstattung - HÄMMERLE vermarktet in drei Schritten unter hohem Zeitdruck

Mit der Schließung des Produktionsstandortes in Cvrcovice südlich der zweitgrößten Stadt Tschechiens Brünn mussten auch sämtliche Mitarbeiter gekündigt und entlassen werden. Seitens des Interim-Geschäftsführers wurde ein sogenannter Personalverkauf gewünscht. Dieser Mitarbeiterverkauf ist nicht unüblich und bietet den Mitarbeitern eine Art Vorkaufsrecht auf bestimmte Positionen der Betriebs- und Geschäftsausstattung, wie zum Beispiel Notebooks, Diensthandys oder Firmenfahrzeuge. „Nur mithilfe des engagierten Personals und der immer noch motivierten Führungskräfte vor Ort konnten wir diesen Mitarbeiterverkauf aus der Ferne organisieren, ohne selbst körperlich vor Ort zu sein.“, erinnert sich André Beck, Niederlassungsleiter für Berlin und die Region Ostdeutschland und Projektleiter für die Abwicklung Schweizer Group Cvrcovice k.s.

Vor dem Hintergrund des bereits gekündigten Mietverhältnisses war die Maßgabe eine Räumung zum 31.03.2021, was unter der pandemiebedingten Situation insbesondere in der Tschechischen Republik eine große Erschwernis bedeutete. Um etwas zeitlichen Vorlauf zu gewinnen und die Abholung und Räumung der kleineren Positionen zu erleichtern, wurde als erste Versteigerung eine reine Maschinenauktion durchgeführt, in der 23 Großmaschinen zuerst vermarktet wurden. Bereits während der Laufzeit dieser Auktion wurden die Maschinen vor Ort vom Strom genommen und die Maschinenflüssigkeiten abgelassen, sodass die Anlagen bereit für den Abtransport waren.

Für die Vermarktung der verbliebenen 350 Positionen an Betriebs- und Geschäftsausstattung wurde zunächst vor Ort ein Abgleich durch HÄMMERLE durchgeführt. Um auch hier Zeit und vor allem die Anzahl der Käufer (nicht der Bieter!) zu reduzieren, wurden die ca. 350 Positionen zu ca. 100 Positionen zusammengefasst. Dies erleichterte sodann auch die zweite Abholung.

Die Verwertungsergebnisse lagen im mittleren sechsstelligen Bereich.

 

COVID19-Pandemie und Hotspot Tschechien: Die größte Herausforderung für die Käufer waren die Abholungen

Die Demontage der Maschinen, Verladung und der Abtransport liegen grundsätzlich immer im Verantwortungsbereich des Käufers. Aufgrund der COVID19-Pandemie sahen sich viele Käufer vor Probleme gestellt, die sich vor allem in spontanen Absagen geplanter Spediteure und anstehender Quarantäne-Maßnahmen widerspiegelten.

Gemeinsam mit unserem Auftraggeber, den Mitarbeitern vor Ort und unserem Team haben wir diese Aufgabe erfolgreich gemeistert.

 

Bildnachweis: (© HÄMMERLE)

Autor: André Beck / HÄMMERLE



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